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Rund um das Themengebiet Orchideen > Tipps und Tricks
Tipps und Tricks zum Umgang mit Orchideen in der Wohnung:
Äpfel und anderes reifes Obst dürfen nicht im selben Zimmer wie Ihre blühenden Orchideen gelagert werden. Orchideen reagieren darauf sofort mit dem Abwerfen der Blüten und Blütenknospen. Hintergrund ist das reifendem Obst entströmende Ethylengas, aber auch manche anderen Stoffe können denselben Effekt hervorrufen. Zum Beispiel bestimmte Stoffe, die zum Vergällen von Spiritus verwendet werden, sorgen nach einen Fondueabend für den Abwurf der Blüten, wenn die Orchideen im selben Raum stehen.
Giessen Sie weniger als Sie gefühlmäßig Wasser geben würden! Die meisten Orchideen sterben an zuviel Wasser. Auch wenn der Pflanzstoff oberflächlich trocken erscheint, sollte nicht gegossen werden, solange der Pflanzstoff (=Substrat) im Wurzelbereich der Orchideen noch feucht ist. Staunässe im Wurzelbereich führt sehr schnell zum Verfaulen der Wurzeln, das ist der Tod der Pflanze.
Wasser für Orchideen muss weich sein. Ideal wäre sauberes Regenwasser. Bei Leitungswasser sollten 18° dH (deutsche Härtegrade, kann beim Wasserwerk erfragt werden) nicht überschritten werden. Zu hartes Leitungswasser kann mit destillliertem Wasser vermischt werden, oder man verwendet abgekochtes Wasser. Bei Wasseraufbereitung durch Ionenaustauscher sollte vorsichtshalber die Leitfähigkeit gemessen werden, da so behandeltes Wasser eine zu hohe Konzentration von Salzen aufweisen kann (siehe auch „Düngen“).
Luftfeuchtigkeit ist ein wesentlicher "Wohlfühlfaktor" für Orchideen. Diese bevorzugen tagsüber eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60%. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung (Wasserschalen auf der Heizung bis hin zum professionellen Luftbefeuchter). Eine einfache Variante für die Fensterbank besteht aus einem Übertopf und Dränagematerial, z.B. Blähton. Der Durchmesser des Übertopfs sollte 2cm grösser sein als der des Pflanzentopfes. In den Übertopf wird eine Schicht Blähton eingefüllt und die Pflanze daraufgestellt. Diese Methode erfüllt zwei Funktionen: durch den erhöhten Standort des eigentlichen Orchideentopfes im Übertopf kann überschüssiges Giesswasser ablaufen, ohne dass die Pflanze "nasse Füsse" bekommt und das Wasser erhöht durch die Verdunstung die Luftfeuchtigkeit.
Sprühen der Orchideen erhöht hauptsächlich die Luftfeuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit dringt nicht so tief ins Substrat ein wie beim Giessen. Vorsicht: Durch den Sprühnebel kann sich Feuchtigkeit in empfindlichen Neutrieben oder Blattansätzen niederschlagen und schlimmstenfalls zum Faulen führen. Daher sollten stehengebliebene "Pfützen" in Blattachseln und ähnlichen Stellen nach dem Sprühen sorgfältig trockengetupft werden.
Tauchen der Orchidee in längeren Abständen kann regelmässiges Giessen ergänzen und teilweise ersetzen. Der Wurzelstock der Pflanze wird dazu einige Minuten mitsamt dem Pflanztopf in ein Gefäß mit Giesswasser getaucht. Danach muss die Orchidee allerdings einige Zeit abtropfen können, damit Staunässe vermieden wird. Ein offener Pflanztopf mit Löchern im Boden ist natürlich ein Muss!
Düngen Sie lieber zu sparsam als zu kräftig. Orchideen sind ausgesprochene Schwachzehrer und benötigen nur einen Bruchteil der Düngerkonzentration, wie sie für Zimmerpflanzen üblicherweise eingesetzt wird. Zuviel Dünger führt bei Orchideen zum Versalzen des Substrats und zum Absterben der Wurzeln. Auch zu hartes Giesswasser erhöht die Salzkonzentration im Pflanzsubstrat.
Substrat nennt sich die "Pflanzerde" für Orchideen. Blumen- oder gar Gartenerde ist für fast alle Orchideen völlig ungeeignet, da diese Erde verschlammt und die Wurzeln verfaulen lässt. Substrat für Orchideen muss wasserdurchlässig sein und ist im Fachhandel oder auch in Gartenmärkten erhältlich. Je nach Zusammensetzung und damit Wasserhaltevermögen muss mehr oder weniger häufig gegossen werden.
Umtopfen ist je nach Wachstum und verwendetem Substrat alle paar Jahre notwendig. Wird der Pflanze der Topf offensichtlich zu klein oder ist das Substrat bereits sehr verdichtet, ist es höchste Zeit zum Umtopfen. Die beste Zeit ist der Beginn des neuen Austriebs. Der neue Topf sollte ausreichend gross sein, um der Pflanze ca. 3 Jahre Platz zu gewähren. Beim Umtopfen ist auch darauf zu achten das zuerst ausreichend Dränagematerial am Boden eingefüllt wird, (ca. 1/3 des Topfs). Vor dem Einsetzen sollte man die Pflanze kontrollieren. Verfaulte alte Wurzeln können mit einem sauberen Messer oder einer Schere abgeschnitten werden. Das verwendete Werkzeug sollte unbedingt sterilisiert werden, z.B: durch Eintauschen der Klinge in Alkohol oder kurzes Hineinhalten der Klinge in eine Flamme von z.B. einem Feuerzeug. Beim Eintopfen vorsichtig darauf achten, dass keine Wurzeln abgebrochen oder geknickt werden. Orchideen werden nach dem Umtopfen nicht angegossen, wie es bei anderen Zimmerpflanzen üblich ist !! Für zwei bis drei Wochen sollte nur gesprüht werden, damit die unvermeidlichen Wundstellen im Wurzelbereich nicht Fäulnisgefahr ausgesetzt werden.
Direktes Sonnenlicht am Südfenster führt oft zu Verbrennungen an Blättern und Blüten. Schattieren Sie deshalb in der Mittagszeit! Orchideen lieben Helligkeit, aber keinen Sonnenbrand. Daher bevorzugen sie indirektes Sonnenlicht. Wenige Stunden direktes Sonnenlicht in der Früh' oder am Abend sind dagegen kein Problem.
Zugluft kann den Wurzelbereich durch Verdunstung nach dem Giessen zu stark abkühlen. Sorgen Sie dafür, dass die Orchideen nicht zum Beispiel an einem kalten Fensterbrett in ständigem Zug stehen. Die meisten Orchideen wollen zwar Luftaustausch haben, aber Zugluft wird oft schlecht vertragen.
Frost verträgt keine der tropischen Orchideen. Im Winter kann es am Fenster sehr kalt werden, auch kurzes Öffnen zum Lüften lässt die Temperatur rasch auf kritische Werte absinken. Auch wenn nicht sofort die Folgen dieses Kälteschocks sichtbar werden, können Wochen später die Blätter absterben, die Pflanze ist dann schwer zu retten. Versuchen Sie, die Temperaturen auch nachts oder kurzfristig nie unter 10 - 12° Celsius sinken zu lassen.
Transportieren Sie Orchideen im Winter IMMER dick eingewickelt in Papier, in geschlossenen Kartons oder in Blasenfolie eingepackt. Selbst kurze ungeschützte Augenblicke genügen, um Frostschäden zu verursachen.
 
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